Hallenlandesmeisterschaft Springen – Mit Stollen zum Sieg

Nachdem eine Woche zuvor die Dressurreiter auf sicheren Wegen ihr Zirkel und Diagonalen durch die Prof.-Werner-Wussow-Halle zogen, fiel es den Springreitern während Ihrer Hallenlandesmeisterschaft recht schwer in engen Wendungen die Spur zu halten.  Ein schwieriger Boden war ein zusätzliches Hindernis im Parcours.

Als ich erstmals den Zeitplan der Hallenlandesmeisterschaften-Springen laß, fiel mir sofort die Premiere der Meisterschaftswertung der Junioren auf. Die erste Wertungsprüfung für die Sachsen-Anhaltinischen Spring-Junioren fand schon am Freitag nach den Springpferdeprüfungen statt und am Samstag ging es dann in die zweite Runde. Die seperate Wertung für die Junioren sei entstanden, um die Nachwuchsreiter zu fördern und Ihnen die Plattform für einen sportlichen Wettkampf unter sich zu bieten. Warum die Jungen Reiter nicht auch seperat gerichtet wurden, war mit der Tatsache begründet, dass die guten Leistungen und die bestehende Fähigkeit bei den “Großen” mitzureiten hier gegeben sei. Die Wertungsprüfungen der Junioren wurden am Samstag und Sonntag als zweite Abteilung, der sonst als Rahmenprüfung ausgeschriebenen Springen Kl.M ausgerichtet. Interessant war, dass ein Großteil der Teilnehmer aus dem Förderkreis stammte und in der Gesamtheit mit guten Leistungen überzeugte. Die Wernigeröderin Conny Linde konnte sich in diesem Jahr mit zwei Siegen und mehrfachen Platzierungen auf Ihren zwei Pferden gegen die Konkurrenz durchsetzen und gewann die Premiere der Junioren-Meisterschaft vor Henric Beitel  und Tobias Krone.

Bei den Ponyreitern brillierte die drittplatzierte der Dressur-Meisterschaft 2011, Ivana Lesemann. Dabei fiel nicht nur mir die sehr gute Leistung der jungen Amazone auf, welche Ihre beiden Ponys mit sehr viel Übersicht, Einfühlungsvermögen und Talent durch den Parcours und über die Hindernisse ritt. Damit bewies sie, dass Ponyspringreiten sich nicht nur auf das hochrasante Reiten gegen die Hindernisse und Vertrauen auf die Springfreudigkeit der Ponys beschränkt. Dies bestätigte Lesemann mit den Wertnoten von 8,5 und 8,2 in der ersten Wertungsprüfung, einem Stilspringen Kl.A. Für Ihre sehr guten Leistungen des Wochenendes, zwei Siegen und mehreren Platzierungen, wurde sie am Sonntag mit der Schärpe für die Pony-Hallenlandesmeisterin 2011 gekürt.

Bei den Reitern war die Spannung auch 2011 groß. Diese  wurde durch das Rutschen von einer vielzahl der Starter in rasanten Wendungen durch die Ecke erhöht, was für Gesprächsbedarf sorgte. Der Vorjahressieger und auch in diesem Jahr als Favorit gehandelte Steffen Buchheim auf Lavignon gab in der zweiten Wertungsprüfung nach einem unfreiwilligen “Drift” auf und verzichtete damit auf die Teilnahme am Finale. Ihm schien die Gesundheit seines Pferdes in diesem Moment wichtiger gewesen zu sein, als der Wille zu siegen. Die Tatsache, dass die gesamte Turniersaison noch bevorsteht, bekräftigte dabei anscheinend seine Entscheidung. Als Schlussfolgerung zu den Bodenbedingungen griffen viele Reiter in die Stollenkiste und versuchte damit den “Grip” Ihrer Pferde zu erhöhen. Mir war die Tatsache, Stollen auf Sandboden einzusetzen, in diesem Moment neu, da ich bisher den Einsatz dieses Hilfsmittels eher auf dem Rasen gewohnt war. Letzten Endes nahmen am Sonntag noch 33 Starter am Finale Teil, welches im Stechen entschieden wurde. Andreas Kempf gelang es seine beiden Pferde im Umlauf fehlerfrei vorzustellen und sie für das Stechen zu qualifizieren. Neben Ihm gingen auch Harald Schick auf Coca und Tino Seeger auf Zar Hansiatic in die letzte Runde, konnte sich aber nicht gegen den Klötzer Reiter durchsetzen konnten. Die goldene und silberne Schleife gingen damit an Andreas Kempf auf Cora (1.Platz) und Quentin Tarantino (2.Platz). Platz drei belegte der Schwittersdorfer Harald Schick auf Coca, noch vor Tino Seeger auf Zar Hansiatic. In der Meisterschaftswertung zog Tino Seeger mit dem vierten Platz jedoch noch an Andreas Kempf vorbei und wurde Hallenlandesmeister-Springen 2011, vor Kempf mit Cora. Der dritte Platz ging während der Meisterehrung fälschlicher Weise an Harald Schick. Ein Fehler in der Meisterschaftstabelle führte zur kurzweiligen Freude Schicks, welche am heutigen Tag, mit dem aufklärenden Anruf wohl ein schnelles Ende fand. Platz drei der Meisterschaft geht nach unbestätigten Informationen an Dirk Holländer.

Der Boden – Streitthema des Wochenendes

Trotz mehrfacher Versuche dem Boden mittels frischem Sand und Grubber mehr “Grip” zu verleihen, blieben die Erfolge aus. Am Rande der Veranstaltung war dieser Zustand für zahlreiche Teilnehmer der Diskussionsgrund, welcher für die meiste Aufregung sorgte. Wie weiter oben beschrieben, versuchten eine Vielzahl der Aktiven mit Stollen gegenzuwirken, um im Wettkampf  keine Zeit durch “vorsichtiges” Reiten in den Wendungen zu verlieren. Dieser Zustand zeigte sich auch während der Parcoursbesichtigung, denn einige Reiter nahmen nicht nur das Maß der Distancen auf, sondern prüften zum Großteil die Bodenbeschaffenheit, mit welcher sie in der Gesamtheit nicht zu frieden schienen. Mit dieser Tatsache war der Untergrund für die Pferde ein zusätzliches Hindernis im Parcours, welches die Reiter permanent forderte, um keine Verletzungen durch unkontrolliertes Wegrutschen in Kauf zu nehmen.


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