Die Landesmeisterschaften der Sachsen-Anhaltinischen Junioren, Jungen Reiter und Ponyreiter beeindruckten schon in den letzten Jahren durch deutlich sinkende Starterzahlen. In diesem Jahr waren die Starterfelder ein weiteres Mal fern von Gut und Böse. Eine Veranstaltung, deren Zukunft in dieser Form zu Recht unsicher scheint.
Die erste Enttäuschung im Rahmen der Landesmeisterschaften der Junioren, Jungen Reiter und Ponyreiter stellte sich bereits mit dem Lesen des Zeitplanes ein. Mit 25 Nennungen für die Prüfungen der Junioren-Springreiter überragte dieses Starterfeld alle anderen. Gerade einmal acht Teilnehmer ließen sich für die Dressurreiterprüfung Klasse L am Sonntagvormittag eintragen, von den drei genannten Springpferden, Springpferdeprüfung Klasse L, im Rahmenprogramm Sonntagfrüh einmal abgesehen. Die Austragung der „Children-Wertung“ wurde entfiel auf Grund zu geringer Nennungszahlen sogar gänzlich.
Der zweite Eindruck, der alles andere, nur keine Landesmeisterschaft, vermuten ließ, war der Anblick des Turnierplatzes. Im Park des imposanten Poplitzer Schlosses ließen lediglich die aufgebauten Hindernisse und das Dressurviereck eine Reitsportveranstaltung vermuten. Keine Landesflaggen oder Ähnliches, das auf einen Wettbewerb der Sachsen-Anhaltinischen Nachwuchsreiter hindeuten könnte, war vorzufinden.
Bei der Durchführung musste aufgrund dessen, dass zahlreiche Reiter mit zwei Pferden antraten, in nahezu allen Prüfungen Pausen eingeplant werden, welche den Ablauf für etwaige Zuschauer nicht unbedingt interessanter machte.
Damit war eine Grundlage geschaffen, welche die Attraktivität der Veranstaltung gegen null laufen ließ.
Hier stellt sich die Frage, warum die Landesmeisterschaften der Junioren, Jungen Reiter und Ponyreiter seit Jahren künstlich hochgehalten und geschlossen ausgeschrieben werden. Es fließen Gelder des Landesverbandes zur Unterstützung, welche bei Weitem nicht auszureichen scheinen, was die Gutmütigkeit der Veranstalter strapaziert.
Vonseiten des Landesverbandes heißt es, man sei dankbar, dass sich bereit erklärt werde diese Veranstaltung auszutragen. Diese Erklärung kursiert allerdings nicht zum ersten Mal, sodass es im Grunde fünf nach zwölf zu seien scheint, wenn nicht einmal mehr eine Auswahl von Austragungsorten besteht.
Auf Nachfragen wurde mir am Sonntag mitgeteilt, dass es zu diesem und weiteren Meisterschaftsfragen eine Sitzung am kommenden Mittwoch geben wird, in welcher eine adäquate Lösung ermittelt werden soll. Denn die Problematik besteht nicht nur in der Landesmeisterschaft der Nachwuchsreiter. Bei den Landesmeisterschaften der Reiter und Senioren sind die Starterzahlen ebenfalls nicht berauschend und trotz dessen eine eigens ausgeschrieben Veranstaltung dafür in den letzten Jahren allgegenwärtig.
‚Last but not least‘ steht immer noch nicht fest, wo und ob überhaupt eine Landesmeisterschaft der Kreismannschaften 2014 ausgetragen wird. Ein Turnier, das in den Vorjahren die Teamfähigkeit am Tag und die Tanzbereitschaft in der Nacht sachsen-anhaltinischer Reiter bewies und für viel Freude unter den Aktiven und Fans sorgte.
Kurz zusammen gefasst scheint im Rahmen der Ausschreibung und Austragung der Sachsen-Anhaltinischen Landesmeisterschaften ein grundlegendes Problem zu bestehen. Sollte dieses Problem nicht zeitnahe gelöst werden, sieht die Prognose bezüglich der Attraktivität und Qualität der Austragung denkbar schlecht aus.
Ungeachtet der beschriebenen Situation stand in Beesenlaublingen der Reitsport mit samt der Suche nach den neuen Landesmeistern der Junioren, Jungen Reiter und Ponyreiter im Vordergrund.
Auf dem Dressurviereck überzeugte in der Ponywertung Sina-Sophie Kubiak auf Lamborgini in der Gesamtsumme und erhielt in ihrem letzten Jahr als Ponyreiterin die begehrte Schärpe. Lediglich eineinhalb Punkte trennten die Wolmirstedterin von der Zweitplatzierten Henriette Schmidt aus Naumburg. Schmidt gelang es in der Gesamtwertung ihre zwei Pferde auf die Plätze zwei und drei zu reiten und erhielt mit ihrem Dalai den Pokal für den zweiten Platz. Rang drei in der Meisterschaftswertung der Ponyreiter ging in Beesenlaublingen an Marike Wolter aus Eimersleben. Auf ihrem Landesmeisterschafts erprobten Night-Dream, welcher schon Julia Schönherr und Franz Otto Damm treue Dienste geleistet hat, zeigte die junge Amazone eine solide Leistung und hielt dafür den wohl verdienten Pokal.
Allein in der Damenkonkurrenz brillierte Franz Otto Damm in der Wertung der Junioren-Dressurreiter. Mit seinem Don Girovanni belegte der Flötzer in der Gesamtwertung den ersten Platz und erkämpfte sich damit den Titel „Dressur-Junioren-Landesmeister 2014“. Ihm folgte auf Rang zwei Ulrike Schirmer auf Grete, noch vor Laura Elsner auf Ratatouille.
Unter den ältesten und den Nachwuchsreitern, den Jungen Reitern, feierte Isabell-Madeleine Klußmann erfolgreich ihr Comeback und siegte in der Gesamtwertung auf ihrem schicken Rappen Sandero. Auf Rang zwei folgte ihr die Vorjahressiegerin Marie-Helene Hamann auf Donka, noch vor der drittplatzierten Christin Böhlert auf Dana.
Auf dem Springplatz konnte die Hallenlandesmeisterin im Springen der Ponyreiter, Ivana Lesemann, auf ihrem Bolheim’s Pollux eine weitere Schärpe für sich beanspruchen. Sie führte nach drei Wertungsprüfungen die Gesamtwertung von Joan Wecke auf Little Lady und Hedy Trümper auf Picasso an.
In der Junioren-Wertung siegte Lena Zipperling auf Koko-Jambo und freute sich über die goldene Meisterschärpe aus den Händen der Jury und Präsidiumsmitglieder. Ihr folgte Annika Gremmes auf Esprit (2. Platz) und Sarah Schwandt auf Akita (3. Platz).
Die letzte Ehrung des Tages erfolgte für die Jungen Reiter im Springen. Hier fand sich der zweite Herr in der gesamten Meistehrung, Philip Kremer auf Cary. Der Ihleburger belegte in der Gesamtsumme den dritten Platz und musste sich lediglich den zwei Amazonen Luisa Rothämel auf Dou Desperados (2.Platz) und der neuen Landesmeisterin Aimee Paulina Padberg auf Dr. Jumpf geschlagen geben.
Die Landesmeisterschaften der Junioren, Jungen Reiter und Ponyreiter, eine Veranstaltung, deren Zukunft in dieser Form absolut ungewiss scheint, Dabei stirbt bekanntlich Hoffnung, in diesem Fall auf Innovationen, zuletzt.