Freispringwettbewerb in Prussendof 2013

Als solide kann man die Gesamtleistung des Freispringwettbewerbes bezeichnen, denn nachdem die Veranstaltung 2012 einen ersten Aufwärtstrend zeigte, setzte sich dieser auch am letzten Sonntag im Landgestüt Prussendorf fort. „Sehr gute“ Leistungen blieben aber auch dieses Jahr Mangelware.

Das Freispringchampionat ist für viele Nachwuchspferde eine der ersten Möglichkeiten, sich im Springsport an der Konkurrenz zu messen und einen ersten bleibenden Eindruck bei einer Jury zu hinterlassen. Um einen solchen Eindruck zu prägen, bedarf es für gewöhnlich mehr als „guter“ Leistungen. Gute Noten sind laut Wertungssystem zwischen 8,0 und 8,9 und werden ab der magischen Grenze von 9,0 zu „sehr guten“ Noten. „Sehr gut“, diese Wertung ist beim Freispringen am 17.03.2012 in Prussendorf keine Unbekannte, jedoch bedeutet sie eine herausragende Leistung, welche an diesem Veranstaltungstag nur zweimal verteilt wurde.
Power Girl (v. Colorit) gehörte als Ponystute zu den talentierten Teilnehmern, welcher von der Jury um Harald Sporreiter und Horst Lösche mit einer solchen „sehr guten“ Wertnote von 9,0 für das Vermögen (Faktor 2) beurteilt wurde. In ihrer Konkurrenz, gestellt durch vier weitere Deutsche Reitponys, dominierte die von Joachim Andreas gezogene Ponystute und siegte erfolgreich mit 43,5 Punkten in der Summe. Für Galopp (Faktor 1) und Manier (Faktor 2) erhielt das vielversprechende Pony jeweils die Wertnoten von 8,5. Mit 42,4 Punkten in der Summe platzierte sich der Schützling von Mario Trümper, Amarule (v. Acado) auf Rang zwei.
Neben den fünf von ursprünglich sechs genannten Ponys gingen im weiteren Veranstaltungsverlauf auch die drei- und vierjährigen Deutschen Sportpferde an den Start. Auffällig schien hier, dass in beiden Altersklasse mehr als 25% der genannten Pferde nicht an den Start gingen und somit lediglich 16 der 21 genannten Pferde teilnahmen.
Dies sollte der positiven Entwicklung der Veranstaltung keinen Abbruch tun, denn wo in den Vorjahren zum Teil der Eindruck erweckt wurde, dass manche Teilnehmer von den Anforderungen eindeutig überfordert waren, präsentierten sich die 2013 gestarteten Pferde in der Summe mit zufriedenstellenden Ergebnissen. Ausnahmen bestätigen hier die Regel, doch allein die knappen Differenzen von 0,1 Punkten zwischen den Platzierungen der Dreijährigen zeigen, dass die Leistungsdichte deutlich zugenommen hat.
Siegreich in der Wertung der dreijährigen Deutschen Sportpferde war der Crossfire-Nachkomme Crisbin, welcher mi 39,9 Punkten knapp die Führung verteidigte. Gezogen von Mario Trümper und mit guten Noten für Manier und Vermögen sprang sich Crisbin an die Spitze und verwies den noch namenlosen Colorit-Zögling (39,8 Pkt.) von Gerhard Friedrich auf den zweiten Platz. 39,7, 39,6 und 39,5 lauteten folgend die Wertungen der Platzierten und sind damit der Beweis für die Leistungsdichte unter den Dreijährigen. „Sehr gute“ Noten fehlten aber in dieser Abteilung.
In der anschließenden letzten Abteilung der vierjährigen Deutschen Sportpferde gab es dann eine weitere 9,0 im Vermögen für einen Teilnehmer an diesem Veranstaltungstag. Diese führte den Inhaber Odin (v. Olympic Fire) allerdings nicht zum Sieg, sicherte ihm aber erfolgreich den dritten Platz in der Wertung mit 41,0 Punkten. Siegreich präsentierte sich in dieser Abteilung ein weiteres Zuchtprodukt von Mario Trümper namens Columbo (v. Cordarex).  Mit durchgängig guten Noten (Galopp 8,0, Manier 8,2, Vermögen 8,8) summierte sich das Ergebnis auf 42 Punkte und war Grundlage für den Sieg. Mit 41,7 Punkten blieb der Colorit-Tochter Castella der zweite Platz.

„Sehr gute“ Noten waren zwar auch 2013 während des Freispringwettbewerbes in Prussendorf rar, doch sind diese offensichtlich nicht ausschlaggebend um zu siegen. Eine solide Leistung mit „guten“ Ergebnissen kann wie im Fall der Platzierung der Vierjährigen den Sieg bedeuten. Ein 9,0 in der Wertung aber vorweisen zu können bleibt etwas Besonderes und damit weiterhin erstrebenswert.